Grüne: Wetterextreme machen gutes Wassermanagement immer wichtiger

02.10.24 –

Sulzberg. Hochinteressant und aktuell war die Führung am Rottachspeicher durch das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Kempten, zu der die Kemptener Grünen Mitte September eingeladen hatten. Die Führung beinhaltete auch die Besichtigung des Dammbauwerks und der Staumauer - Bereiche, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind. Mit von der Partie war Leon Eckert grüner Bundestagsabgeordneter und Betriebswirt. Seine Kernthemen sind u.a. umfassender Umwelt- und Katastrophenschutz.

Geschichte, Funktion und aktuelle Bedeutung des Rottachspeichers illustrierte Bernhard Simon, neuer Amtsleiter des WWA Kempten, und spannte zugleich einen Bogen zu den vielfältigen immer wichtiger werdenden Herausforderungen eines modernen Wasserwirtschaftsmanagements.

Das WWA Kempten, eines von 17 Ämtern in Bayern, ist zuständig für die Regionen Unterallgäu, Oberallgäu, Kempten,  Memmingen und Lindau. Das Aufgabengebiet ist breit gefächert: Wasserversorgung, der Abwasserbereich,  Wasserbau, Gewässerentwicklung und -pflege sowie Hochwasserschutz gehören dazu. Ein wichtiger Eckpfeiler ist die Beratung der Kommunen u a. durch spezielles Monitoring wie z. B. die Vorhersage von Hochwasser oder Trockenheit.

"Wir Wasserwirtschaftler sind meist keine Überbringer guter Nachrichten", sagt Simon schmunzelnd und erinnert an den sehr niedrigen Grundwasserpegel im Jahr 2018. Darauf habe man mit entsprechenden Maßnahmen wie Wasseraufhöhung durch Speicher reagieren können. Zu beachten seien natürlich umfangreiche Gesetze, Regeln und Trends wie z. B. auch die Trinkwasserverordnung der EU mit neuen strengen Qualitätsparametern. "Der durchschnittliche Jahresniederschlag differiert bei uns stark", so Simon. "Für eine zuverlässige funktionierende Wirtschaft ist mindestens 700 mm im Mittel notwendig." Da die Niederschläge allerdings punktuell immer weniger verlässlich seien, komme auch Wasserspeichern wie in Sulzberg eine immer größere Bedeutung zu.

Jeder Speicher habe dabei seinen ganz spezifischen Zweck, sei aber dennoch multifunktional. Der Rottschspeicher diene, anders als beispielsweise der Flutpolder "Weidachwiesen", nicht in erster Linie zum Hochwasserschutz, sondern als Reserve und Abflussverbesserung für Iller und Donau in Trockenperioden. Zudem können ca. 400 Haushalte pro Jahr, mit dem aus Wasserkraft generierten, "grünen" Strom versorgt werden.

"Die in immer kürzeren Abständen eintretenden Extremwetterereignisse führen uns leider dramatisch vor Augen, wie wichtig ein vorausschauendes, ökologisch nachhaltiges Wassermanagement ist", schlussfolgert Angela Isop, grüne Kreissprecherin in Kempten. "Dank der vielfältigen fachkundigen Maßnahmen durch das WWA vor Ort sind wir im Allgäu verhältnismäßig gut aufgestellt. Diese Maßnahmen sind sowohl technischer Natur (Bau- und Renaturierungsmaßnahmen), als auch nichttechnischer Natur (Beratung,  Krisenmanagement). Allerdings stehen wir angesichts der fortschreitenden Klimakrise bei zugleich wachsenden Qualitätsanforderungen bei der Ressource Wasser vor immer größeren Aufgaben."

Dass der Rottachspeicher ein spannendes Wassermanagement Projekt ist, sieht auch Leon Eckert: "Am Rottachsee ist es jetzt gelungen, unterschiedlichste Anforderungen miteinander zu verbinden: Der Speicher ist Wasserreservoir, Rückhaltebecken vor Hochwasser, leistet einen Beitrag zur Energiewende durch Wasserkraft, ist ökologischer Lebensraum für Wasservögel und andere Kleintiere und bietet letztlich ein attraktives Freizeitangebot für Wassersport, Erholung und Naturgenuss. Große technische Lösungen wie ein Speicher sollten in der Zukunft des Hochwasserschutzes nur noch selten umgesetzt werden, viele kleine Maßnahmen mit wenig oder keinem Eingriff in die Natur sind zielführender, um das Wasser in der Fläche zu halten."

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