Faire Kleider machen Leute

Auf Einladung der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Sonthofen referierte Maik Pflaum am 9. Juni in Sonthofen über dieses Thema und gab viele praktische Anregungen und Hilfestellungen zu Einkaufsquellen und Beschaffung von fairer Kleidung.

10.06.15 –

Auf Einladung der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Sonthofen referierte Maik Pflaum am 9. Juni in Sonthofen über dieses Thema und gab viele praktische Anregungen und Hilfestellungen zu Einkaufsquellen und Beschaffung von fairer Kleidung.

Unter www.fairwear.org/36/brands/ findet man eine Liste von Firmen und Labels, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen und der Fair Wear Foundation FWF (www.fairwear.org) beigetreten sind.

Informationen zu verschiedenen Labels und Siegeln und ihre Bedeutung gibt es unter www.ci-romero.de/gruenemode-siegel/

Die Präsentation zum Vortrag von Maik Pflaum können Sie hier herunterladen. Besonders interessant sind die Ausführungen ab S. 24 zu den Discountern Aldi, Lidl und KiK, die laut einer Studie aus Bangladesh besonders problematisch sind. Dabei gehören Aldi und Lidl zu den TOP 10 im Textil(!)-Einzelhandel (S. 23). Auch auf den übrigen Seiten finden sich viele interessante Informationen, z. B. das Negativbeispiel Adidas ab S. 43.

Firmen, die der bereits genannten Fair Wear Foundation FWF beitreten, setzen sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein. Durch die FWF wird nach Ansicht von Maik Pflaum eine Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Nähfabriken sowie bei den Subunternehmen und Lieferanten erzielt. Die FWF weist damit die höchsten sozialen Standards in der Konfektionierung auf und gilt hier als Best Practice Beispiel Nummer 1 im Bereich Soziales. Hervorzuheben bei der FWF ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen bei der Verifizierung sowie die Überprüfung der Einkaufspraktiken der Unternehmen durch den Brand Performance Check. Durch die Veröffentlichung umfangreicher Daten wird Transparenz angestrebt. Das Label an den Kleidungsstücken kann jedoch zu Verwirrung führen, da es auch Produkte kennzeichnet, die aus Nähfabriken stammen, die bisher nicht den hohen sozialen Standards der FWF entsprechen. Es spiegelt nicht hinreichend die prozessorientierte Methode der FWF und den damit einhergehenden Lernprozess der Unternehmen wider.

Auch das Textilbündnis von Entwicklungsminister Gerd Müller und die Firmen, die bis Anfang Juni eingetreten sind (zur Liste dieser Firmen...), kamen zur Sprache. Maik Pflaum sieht als problematisch an, dass noch nicht absehbar ist, wie verwässert die Bedingungen werden…

Maik Pflaum arbeitet für die Christliche Initiative Romero (www.ci-romero.de), eine entwicklungspolitische Organisation, die sich für Arbeits- und Menschenrechte in Mittelamerika einsetzt und Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland durchführt. Ihre Zielsetzung ist der Brückenschlag zwischen „Ländern des globalen Südens“ und Deutschland durch solidarisches Handeln.

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