1600 Besucher beim Politischen Aschermittwoch mit Robert Habeck in Sulzberg

05.03.20 –

Dieses Jahr in ganz großem Rahmen fand der Grüne Aschermittwoch im Festzelt in Sulzberg statt, zu dem wieder Landtagsvizepräsident Thomas Gehring und die Kreisverbände Kempten und Oberallgäu von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam eingeladen hatten. Als Gast konnte der Publikumsmagnet Robert Habeck gewonnen werden; mit etwa 1.600 Gästen konnte für den politischen Aschermittwoch im Allgäu einer Besucherrekord aufgestellt werden.

In einer Talkrunde, moderiert von der stellvertretenden Landrätin Ulrike Hitzler, kamen zunächst die Landratskandidatin Christina Mader und der Kemptener OB-Kandidat Lajos Fischer zu Wort.

Für beide steht die deutliche Verbesserung des öffentliche Nahverkehrs auf der Prioritätenliste ganz oben, u.a. das 100-Euro-Ticket im Landkreis Oberallgäu und in Kempten, die Realisierung der  Regionalbahn von Oberstdorf bis zur ZUM in Kempten und regelmäßige Busverbindungen zwischen Kempten und dem umliegenden Landkreisgemeinden. Lajos Fischer will in den ersten Wochen als Kemptener Oberbürgermeister eine völlig andere, direkte und transparente Kommunikation einführen. "Ich werde von Anfang an sagen, was wir vorhaben und wie weit wir sind." Beispielsweise will er über Fahrradstraßen nur sprechen, wenn es tatsächlich ein Netz von ihnen gibt und nicht nur ein "Schaufensterprojekt" wie die Fahrradstraße in der Herrenstraße. Christina Mader ruft insbesondere die jungen Menschen auf, an der Kommunalwahl teilzunehmen: "Wenn sich etwas ändern will, muss man zur Wahl gehen". Kommunalpolitik bedeute immer auch ein aktives Mitgestalten des direkten Lebensumfelds. Die Jungen können mit ihrer Stimmabgabe dafür sorgen, dass die Welt von morgen ihren Vorstellungen näher kommt. Ihre Motivation zum Wechsel in die Politik ist die Verantwortung gegenüber ihren Kindern für einen lebenswerten Planet und eine offene Gesellschaft.

Nadja Braun, Kreisvorsitzende des Kreisverbands Kempten, leitete anschließend über zu Thomas Gehring, Landtagsvizepräsident, der mit einer Rede in echtem Allgäuer Dialekt unterhielt und einen Bogen von der Kommunal- bis zur Landtagspolitik schlug. Er wies beispielsweise darauf hin, dass es für Alfons Hörmann schwierig werden könnte beide Hüte, Landrat und DOSB-Präsidentschaft, zu tragen - so "Großkopfad" könne man fast nicht sein.

Der CSU empfahl Thomas Gehring das Grüne Programm nicht nur zu kopieren, sondern auch zu kapieren – das heißt, was gerade aktuell hinsichtlich Klimaschutz in den Wahlprogrammen geäußert wird, dann auch in die Tat umzusetzen. So solle der erklärte Bienenfreund Markus Söder zeigen, was er konkret zum Artenschutz beitragen kann. Generell sei Söders Werteorientierung nicht ganz klar; was aber sicher sei, dass bei ihm die Umfragewerte höchste Relevanz besitzen, so Thomas Gehring.

Mit tosendem Applaus wurde anschließend Robert Habeck auf der Bühne begrüßt. „Man muss bei einer Rede zum politischen Aschermittwoch der Versuchung widerstehen populistisch zu werden und andere nur als Feinde zu sehen“ so das zentrale Anliegen von Robert Habeck beim Politischen Aschermittwoch der Grünen im Festzelt in Sulzberg. Stattdessen müsse der politische Diskurs wieder miteinander- statt nur gegeneinander geführt werden. Trotz mancher ernsten Worte des Bundesvorsitzenden der Grünen, gab es für die Besucherinnen und Besucher des vollbesetzten Zelts auch jede Menge zu lachen.

Die Festzeltatmosphäre sei etwas ganz Besonderes, so Robert Habeck. Da träfen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander, alt und jung, Landwirt und Ingenieur. Das böte Chancen für einen echten Austausch, für gemeinsame Erfahrungen und für gelebte Demokratie. Gerade in Zeiten von rechter Hetze im Netz, die häufig zu echter Gewalt auf den Straßen führt, was sich bei dem Attentat von Hanau gezeigt hat. Das gerade Kommunalpolitiker – auch unterschiedlichster Parteien – mit scharfen verbalen, aber auch körperlichen Angriffen zu rechnen haben sei traurige Realität geworden. „Kommunalpolitik ist das Heldenfeld und die Essenz der Demokratie“, so Robert Habeck, deshalb sei es wichtig sich vor Ort zu engagieren. „Wer gehört werden will, muss selbst zuhören“; auch diesen Leitsatz hält er für den Fortbestand unserer Demokratie als unabdingbar. Zum Thema Landwirtschaft äußerte der Grünenvorsitzende Verständnis für die demonstrierenden Landwirte; es sei wichtig, eben nicht mit dem Finger auf die Bauern zu zeigen, sondern gemeinsam mit Ihnen Möglichkeiten zu entwickeln. „Es muss ökonomisch sinnvoll sein, nachhaltig und im Sinne des Tierwohls zu produzieren“. Dazu gehörten beispielsweise faire Preise für Lebensmittel.

Zum Abschluss wurde Robert Habeck von Thomas Gehring, Lajos Fischer und Christina Mader eine Kuhschelle als Erinnerung an einen denkwürdigen Abend in Sulzberg überreicht.

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Zum Filmbericht von allgäu.tv... (Start des Berichts bei 2:14)

Eines unserer Mitglieder hat einen Teil der Ansprache von Robert aufgezeichnet. Er schreibt dazu: „Die Aufnahme war nicht geplant. Darum leider nur Schnipsel und miese Qualität.“ Wir freuen uns, dass er sie trotzdem auf Youtube hochgeladen und uns zur Verfügung gestellt hat. Zum Video…

 

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