Menü
17.09.20 –
Straßenausbau: Bündnis „B 12 – so nicht“ will über Folgen aufklären
Germaringen/Allgäu - „Eine B 12 mit einem Regelquerschnitt (RQ) von 28 Metern und unbeschränkter Geschwindigkeit wird es mit uns nicht geben!“, das war der einstimmige Tenor, als sich das Aktionsbündnis „B12-Ausbau – so nicht!“ zum ersten Mal nach der Sommerpause traf.
Dabei waren Vertreter ganz unterschiedlicher Verbände zum Runden Tisch in den Germaringer Hof gekommen. Von B-12-Anwohnern, Landwirten und Bürgermeistern anliegender Gemeinden über Grünen-Politiker, Bund Naturschutz bis hin zu Thomas Hartmann, der als Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat von Kempten mit seiner Stadtratskollegin Gerti Epple die weiteste Anreise auf sich genommen hatte. Hartmann betonte, welche Veränderungen die Stadt Kempten mit dem Mobilitätskonzept 2030 bearbeite, um den Autoverkehrs-Anteil zu reduzieren. Dem laufe ein Autobahnbau B12 komplett zuwider. Alle Beteiligten eint die Meinung, dass die Bundesstraße auf anderem Wege sicherer gemacht werden müsse als mit einem derart großen Bauvorhaben ohne Tempolimit, wie es derzeit geplant ist.
Die Anwohner wüssten noch gar nicht, was mit dem Ausbau der B 12 in seiner jetzigen Form an Emissionen auf sie zukomme. Und bei 28 Metern Straßenbreite sei im jetzt geplanten Projekt noch längst nicht Schluss. Dazu kämen Wildschutzzäune und Lärmschutzwälle. „In manchen Abschnitten werden Schneisen von 40 Metern Breite für die Trassen freigehalten“, erklärte Michael Jahn, Landwirt aus Germaringen und Vertreter der Agenda 21 Arbeitskreis Klimaschutz Kaufbeuren.
Er berichtete außerdem von den Unfallkostenraten, die wiederum Einfluss auf die Versicherungsbeiträge eines jeden Bürgers hätten. „Vor Jahren hieß es schon, dass die schlechtesten Autofahrer aus Kaufbeuren kämen, wir zahlen mit die höchsten Beiträge und jetzt wird mit dem Argument der Sicherheit eine Autobahn geplant, obwohl es bessere Lösungen gibt.“ Auf Autobahnen mit einem RQ von 28 Metern liegen laut Bundesanstalt für Straßenwesen die Unfallkosten bei rund 13 Euro pro 1000 gefahrenen Kfz-Kilometern. Dagegen liege die Rate bei Straßen mit einem RQ von 21 Metern (vierspurig, ohne Seitenstreifen) und beschränkter Geschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer bei rund zehn Euro.
Umfragen die in den sozialen Medien im Juli und August durchgeführt wurden, spiegelten wider, dass die Bevölkerung mehrheitlich gegen einen Ausbau der B12 auf Autobahnbreite und ohne Geschwindigkeitsbeschränkung ist und Optionen mit geringerem Flächenverbrauch und Tempolimit bevorzugen, erläuterte Robert Herbst, Sprecher des Ortsverbands Marktoberdorf von Bündnis 90/Die Grünen. Er dankte allen Bündnismitgliedern und Bürgern, die sich im Juli und August an der Postkartenaktion beteiligt hatten, das Engagement sei überwältigend gewesen. In den Anrainer-Gemeinden entlang der Ausbaustrecke waren Postkarten verteilt worden, die es den Ausbau-Gegnern erleichtert hatte, Einwendungen zu verfassen im Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt 6.
Höhere Geschwindigkeit – schwerere Unfälle
Josef Kreuzer, Kreisgruppen-Vorsitzender des Bund Naturschutz in Kaufbeuren und dem Ostallgäu zitierte den für Verkehrssicherheit zuständigen EU-Kommissar Matthew Baldwin. Dieser hatte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung erklärt, dass überhöhte Geschwindigkeit in einem Drittel der tödlichen Zusammenstöße eine entscheidende Rolle spiele. So zeigten es auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Auch der EU-Kommissar fordert daher: „Wir müssen einen Weg finden, die Geschwindigkeiten zu reduzieren.“ Umweltschützer Kreuzer nannte als Beispiel die A 8 im rund 70 Kilometer langen sechsspurigen Abschnitt zwischen Adelzhausen und Günzburg, wo sich pro Jahr 1000 Unfälle ereignen würden.
Das Bündnis plant nun weitere Aktionen, um die Anwohner und Bürger darüber aufzuklären, was mit dem Ausbau auf sie zukommt. Weiterführende Informationen finden sich auf der Webseite www.b12-so-nicht.de und auf Facebook @b12Ausbausonicht
www.facebook.com/b12Ausbausonicht/
Zum Jahresabschluss gehen wir gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt in Kempten. Dort können wir gemeinsam über Politik reden, oder uns einfach nur vernetzen.
Treffpunkt 19:00 Uhr vor der VR Bank Rathausplatz
- Bittet beachten: Aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl werden wir ggf. Änderungen an diesem Termin vornehmen. -
MehrSave the Date! Die Grünen im Oberallgäu laden wieder zum politischen Aschermittwoch ein.
Wir ergänzen diesen Termin, sobald uns weitere Informationen vorliegen.
Wie 2024 werden wir wieder eine gemeinsame Anfahrt mit der Bahn organisieren.
An diesem Tag findet kein grüner Mittwoch im Büro in Kempten statt.
MehrGestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]