Meinungsaustausch zwischen dem Chef der Handwerkskammer und Grünen Abgeordneten

26.03.15 –

Weitgehender Inhaltlicher Konsens kennzeichnete das Gespräch der beiden Allgäuer Grünen Landtagsabgeordneten Ulli Leiner und Thomas Gehring mit dem Präsidenten der Handwerkskammer für Schwaben Hans-Peter Rauch.

Bei den Themen Bildung, dem Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern, sowie bei der energetischen Gebäudesanierung kristallisierten sich in weiten Teilen Übereinstimmungen heraus.

Dabei sprach sich der Präsident der HWK Schwaben für einen späteren Übertritt in weiterführende Schulen und eine längere gemeinsame Schulzeit aus. „Wenn gute Schülerinnen und Schüler nicht bereits nach der 4. Klasse auf den Weg zum Abitur gebracht werden, dann unterstützt dies die duale Ausbildung,“ ist auch Thomas Gehring überzeugt.

Für Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Deutschland ausgebildet werden, erwartet die Grüne Landtagsfraktion  schon länger verlässliche Rahmenbedingungen.  Rauch bringt dies auf die Formel 3 + 2. Nach der meist 3-jährigen Ausbildung müssen die Gesellen dem handwerklichen Arbeitsmarkt noch zwei Jahre zur Verfügung stehen. „Unternehmen, die ausbilden, brauchen Planungssicherheit und Fachkräfte,“ forderte der HWK-Präsident.

Die regionalen Landtagsabgeordneten machten sich für die energetische Gebäudesanierung stark. Diese nütze einerseits der Umwelt und dem Klimaschutz und stärke gleichzeitig das heimische Handwerk. Bei der Finanzierung war man unterschiedlicher Auffassung. Rauch wandte sich entschieden gegen eine Finanzierung auf Kosten des Handwerkerbonus. „Der Handwerkerbonus muss bleiben. Er stellt das effektivste Mittel zur Bekämpfung der Schwarzarbeit dar und darf keinesfalls zugunsten der Gebäudesanierung geopfert werden,“ machte Rauch deutlich.

Auch das Freihandelsabkommen TTIP war Gegenstand des Gesprächs. Für HWK Präsident Rauch ist die Einhaltung der hohen europäischen Standards von größter Bedeutung und fordert: „Wir müssen nicht nur die Sicherheit für die Verbraucher gewährleisten, sondern vor allem müssen die Standards in der Bildung, z. B. der Meisterbrief unantastbar bleiben.“ MdL Ulli Leiner äußerte sich ähnlich. Freihandelsabkommen seien grundsätzlich nicht schlecht. „Solange jedoch nicht sichergestellt ist, dass im Lebensmittel- und Umweltbereich die deutschen und europäischen Standards erhalten bleiben, lehnen wir Grüne das Freihandelsabkommen mit den USA strikt ab,“ so der Abgeordnete.

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