19.06.24 –
Beim Pokern ist ein sogenanntes "Full House" eine extrem starke Hand.
Und so ist auch der Saal an jenem Dienstag Mittag im Stift in Kempten nicht nur auf den letzten Platz belegt, sondern ist unsere "Mittagspause" mit unserer Politprominenz Toni Hofreiter, MdB, und unserer bayerischen Spitzenkandidatin fürs EU-Parlament Andie Wörle, eine extrem starke Veranstaltung.
EU-Themen stehen natürlich im Vordergrund. Toni Hofreiter, Vorsitzender des Europaauschusses, spricht über die enorme Bedeutung des europäischen "Green Deals", das mittelfristig zum Ziel hat, die Nettotreibhausemissionen der EU bis 2030 um mind. 55 Prozent zu senken und die erneuerbaren Energien auf ca. 45 Prozentanteil zu erhöhen. Die Anreize, klimaschädlichen CO2 in Industrie und Verkehr einzusparen, werden durch den Emissionshandel wirtschaftlich immer stärker werden. Langfristig soll Europa bis 2050 als erster Kontinent klimaneutral werden.
"Die Bekämpfung der Klimakrise ist eine herausfordernde Menschheitsaufgabe", sagt Toni, "aber den Kopf in den Sand zu stecken, bringt nichts." Dabei hat Toni auch eine gute Botschaft im Gepäck: "Die Klimakrise haben wir durch unser eigenes Handeln herbeigeführt, das bedeutet im Umkehrschluss, wir können ihr auch durch unser Handeln entgegenwirken. Wir haben technologische Möglichkeiten, von fossilen Energieträgern wegzukommen und wir benutzen derzeit nicht einmal ein Tausendstel der verfügbaren Energie aus Sonne und Wind."
Erfolge funktionieren allerdings auf lange Sicht nur mit einem geeinten Europa: "Wir Grüne wollen eine europäische Infrastruktur für erneuerbaren Strom, Wasserstoff, Glasfaser und Schienenwege und eine strategische europäische Investitionspolitik, damit Europa auch im Rennen um die klimaneutrale Wirtschaft vorne liegt".
Und: "Wir brauchen auch in der Außenpolitik ein starkes Europa, das unsere Sicherheit und unsere Demokratie verteidigt", sagt Toni. Der Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine habe uns schmerzlich vor Augen geführt, dass wir unsere Verteidigung jahrzehntelang vernachlässigt haben und dass eine europäische Stärkung der Nato unerlässlich sei. Dass wir die Ukraine mit Waffenlieferungen bestmöglich unterstützen müssen, sei für ihn bitter aber unausweichlich. Denn wir verteidigen mit der Ukraine letztlich auch uns selbst. Unser Europa als Verbund von Demokratien und mit länderübergreifenden Regelungen ist der Garant für Frieden und wirtschaftlichen Erfolg. So z.B. gilt es auch die EU-Erweiterung weiter voranzutreiben.
Unsere Freiheit zu bewahren und zu verteidigen, das liegt auch Andie Wörle besonders am Herzen, und stellt das europäische Einstimmigkeitsgesetz bei Beschlüssen in Frage. "Sonst machen wir uns abhängig von Leuten wie Victor Orban. Wir wollen handlungsfähig bleiben."
Sowohl Toni als auch Andie ernten am Ende dieser spannenden und kommunikativen "Mittagspause" großen Applaus. Das führt uns - unabhängig vom für uns Grüne nun enttäuschenden Ergebnis der EU-Wahl - wieder zurück zum Poker: "Full House" ist zwar nicht immer das stärkste Blatt. Aber es wird in den meisten Fällen das Gewinnerblatt sein.
Nadja Braun
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