Aufklärung statt Stigmatisierung – Multiple Chemikaliensensitivität ist mehr als ein psychisches Problem

08.06.18 –

Betroffene mit dem Krankheitsbild MulitipleCemicalSenistivitiy-Syndrom (MCS) müssen oft einen langen Leidensweg gehen, bevor sie Unterstützung und Hilfe finden können. MCS ist eine Erkrankung, bei der Betroffenen eine akute Hypersensibilität gegenüber geringsten Konzentrationen von Chemikalien, wie zum Beispiel Lösemittel, Haushaltsreiniger, Pestizide, Zigarettenrauch, Parfüm oder auch Arzneimittel entwickelt haben. Die Kemptener Selbsthilfegruppe MSC mit ihrer Sprecherin Christine Abt möchte für mehr Verständnis werben und die Öffentlichkeit über die Chemikalienunverträglichkeit mit deren Folgen informieren. „Es ist leider so, dass Betroffene oft in die psychosomatische Ecke geschoben werden, weil das Krankheitsbild vielfältig und sehr individuell ist und spezialisierte Umweltärzte noch kaum zu finden sind“, so Christine Abt. Auch die finanziellen Folgen seien gravierend. „Viele Betroffene verlieren ihren Arbeitsplatz durch die langjährige Erkrankung. Untersuchungen und Medikamente müssen privat bezahlt werden und belasten damit die Betroffenen zusätzlich.“ Bezirksrat Alexander Hold und Stadträtin Erna-Kathrein Groll versprachen, sich dafür einzusetzen, dass Informationen zur Problematik dieses Krankheitsbildes deutlich intensiver diskutiert wird und früher Hilfestellungen für Betroffene bereitgestellt werden können. „Das beginnt schon bei der Ausbildung der Ärzte, die auch die Umweltmedizin mit in den Blick nehmen muss“, machte Alexander Hold deutlich. Erna-Kathrein Groll ergänzte im Blick auf relevante schädliche Substanzen im Baubereich, dass es eine verpflichtende Beratung bei öffentlichen Bauvorhaben geben sollte, die auf mögliche gesundheitsgefährdende Substanzen hinweisen müsse. Zusammen mit Albrecht Hung vom Behindertenbeirat der Stadt Kempten war man sich einig, dass alles dafür getan werden müsse, die Stigmatisierung der Betroffenen zu beenden sowie eine breitere Information zu MCS in die Öffentlichkeit zu bringen. Christine Abt betonte, dass beim Thema Barrierefreiheit auch an Menschen mit dem Krankheitsbild MCS gedacht werden müsse.

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