"Allgäu Schnellweg" - zweite Allgäuer Autobahn torpediert nachhaltiges Mobilitätskonzept

08.08.20 –

Allgäuer Grüne positionieren sich gegen den Ausbau der B12

Seit gut zwei Wochen erhitzt das Bauvorhaben „B 12“ die Gemüter in den Landkreisen des Ost- und Oberallgäus sowie in den Städten wie Kempten und Kaufbeuren. Bürgerinitiativen, Gemeinde-, Kreis- und Stadträte wurden vom aktuellen Stand des Planungsvorhabens regelrecht überrollt – trotz oder wegen der Corona Pandemie wurde eine bei vergleichbaren Bauvorhaben übliche Bürgerbeteiligung nicht durchgeführt. Inwieweit dieses Vorgehen rechtens ist, sollte aus Sicht der Allgäuer Grünen dringend überprüft werden.

Die Allgäuer Grünen lehnen den Ausbau der B12 zu einer zweiten Autobahn, dem sogenannten Allgäuer Schnellweg, strikt ab. „Der völlig überzogene Ausbau der B12 zu einer autobahnähnlichen Schnellstraße ist nicht zeitgemäß und nicht zustimmbar. Die Investitionskosten von bis zu 400 Millionen Euro fehlen uns langfristig für die Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts für das gesamte Allgäu“, bewertet der Kemptener grüne Stadtrat und Mobilitätsbeauftragte Dr. Stefan Thiemann den geplanten Ausbau der B12.

Die Allgäuer Grünen fordern die konsequente Überprüfung der aufgeführten Argumente der Planer und Befürworter für den autobahnähnlichen Ausbau der B12.

Gerade im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen nicht zuletzt aufgrund Corona, der negativen Auswirkungen auf Natur- und Klimaschutz sowie der enorme Flächenverbrauch und Verlust landwirtschaftlich genutzter Flächen, ist die Prüfung auf Notwendigkeit und Dimension der Ausbaupläne erforderlich.

Befürworter des Ausbaus argumentieren, dass ein schneller und reibungsloser Warenverkehr unabdingbar für eine wirtschaftliche Stärkung des Allgäus sei. Die Allgäuer Grünen sind dagegen der Meinung, dass der Warenverkehr bereits jetzt auf der existierenden B12 und auch auf der A7 schnell und reibungslos möglich sei und keine Überlastung der beiden Transportwege in Zukunft anstehe.

Die Kreissprecherin der Grünen im Oberallgäu, Christina Mader, fordert genauso wie auch der Kemptener Kreisverband, dass alternative Möglichkeiten des nachhaltigen Warenverkehrs berücksichtigt werden müssen, insbesondere der Verkehr auf der Schiene. Das gilt insbesondere auch für den Personenverkehr. In den südlichen Urlaubsgebieten des Ober- und Ostallgäus werde gerade diskutiert, wie die massiven Urlauberströme und gefährlichen Parksituationen in den Griff zu bekommen seien. Die Allgäuer Grünen sind sich sicher, dass eine neu gebaute Autobahn ins Allgäu die Situation nicht entschärfen, sondern verschärfen würde, da der Verkehr noch mehr zunehmen würde.

Zusätzlich torpediere der Ausbau der B12 die Mobilitäts- und Klimakonzepte der Allgäuer Landkreise und der Stadt Kempten. „Der von der Staatsregierung geplante Ausbau ist somit nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern verhindert zusätzlich eine nachhaltige Zukunft“ betonen die Kreissprecherinnen der Kemptener Grünen, Evelyn Lunenberg und Nadja Braun. „Nur eine Mittelverwendung für die Elektrifizierung aller Bahnstrecken im Allgäu, den verstärkten Warentransport auf der Schiene, den Ausbau eines allgäuweiten und attraktiven ÖPNV und der Einführung eines Ticketverbundsystems für das Allgäu, ist unter ehrlich betrachteten Umständen zukunftsweisend für das Allgäu und unsere Enkel“, so Thiemann.

Eine schnelle Verladung der LKW auf die Schiene (Hopp-On / Hopp-Off inklusive Fahrer) verlagert viel Verkehr, und Schnellzüge ohne Zwischenstopp zwischen Oberstdorf, Kempten und München kommen Pendlern und Urlaubern entgegen. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der jetzigen B12 reduziert die Unfallgefahr deutlich und ist finanziell regelrecht ‚ein Schnäppchen‘. 400 Mio € werden somit nicht zu mehr Lärm, CO2 und Autoverkehr führen, sondern zu einer Beruhigung des Allgäus. Das ist dann tatsächlich zukunftsweisend" ist sich der Kemptener Mobilitätsbeauftragte sicher.

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