09.11.19 –
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Verkehrssektor haben wir in Kempten und im Allgäu ein paar gravierende Probleme. Neben der Klimaschädlichkeit des hohen Anteils motorisierten Individualverkehrs gibt es in zunehmendem Maß Überlastungen des Straßennetzes. Gerade die Ein- und Ausfallstraßen in Kempten werden zu Ärgernissen vor allem für Berufspendler, weil partiell einfach kein Durchkommen mehr ist.
Bisherige Aktivitäten im Verkehrsverbund mona GmbH - Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu – haben bislang zu keiner wirksamen Verlagerung auf einen verbesserten ÖPNV geführt. Insofern ist die Initiative des Landkreises Oberallgäu zur Einführung eines 100-Euro-Tickets nicht nur sehr zu begrüßen, sondern auch als Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit im Personenverkehr zu sehen.
Man muss kein Verkehrsexperte sein um zu verstehen, dass solch ein Angebot in der Region viel mehr Sinn ergibt, wenn die Metropole Stadt Kempten integriert wird. „Doch Kemptens OB Thomas Kiechle setzt auf eine größere Lösung, die das Ostallgäu einbindet“, ist in der Allgäuer Zeitung am 7. November zu lesen. Angeblich, weil sich auch der Landkreis Ostallgäu der Initiative nicht oder zumindest noch nicht anschließen mag, obwohl der auch zum Verbundgebiet der mona gehört.
Als besonders problematisch an der Situation ist anzusehen, dass der Kemptener Oberbürgermeister das Thema abräumt, ohne auch nur ein einziges der politisch zuständigen Gremien damit befasst zu haben. „Der im allgemeinen wenig entscheidungsfreudige OB erlaubt sich bei einem derart grundlegenden Thema einen spontanen Alleingang“, kritisiert Thomas Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Kempten, Mitglied des Verkehrsausschusses und der KVB (Kemptener Verkehrsbetriebe und Beteiligungsgesellschaft).
Hartmann fordert daher eine Untersuchung der potenziellen Wirkungen, wie das der Kreistag OA tut. Mit Einführung eines jährlichen 100-Euro-Tickets wird für den ÖPNV in Kempten und dem Landkreis von der beauftragten Unternehmensberatung eine Nachfragesteigerung von 30 Prozent bei Mindereinnahmen von knapp 1,9 Millionen prognostiziert. Erwartete 600.000 zusätzliche ÖPNV-Fahrten würden nicht nur das Straßennetz spürbar entlasten. Das würde laut Hartmann zudem etwa 5 Millionen kg CO2 einsparen.
Es ist doch ziemlich eindeutig, dass die Integration der Stadt Kempten in das Konzept unausweichlich ist, um eine bestmögliche Akzeptanz des Angebotes zu schaffen. Und hohe Akzeptanz ist das beste Rezept, um das wirtschaftliche Ergebnis zu optimieren. Wir werden im Kemptener Stadtrat für eine gemeinsame Allianz werben, um auch unsere Stadt einzubinden, egal, ob es 100 oder am Ende 150 Euro sind.
Mit besten Grüßen
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Thomas Hartmann
Stadtrat
Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90 / Die Grünen
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