Grünes Lichtmesstreffen - „zu viel Wasser-zu wenig Wasser“

Grüner Mahnruf zum Klimawandel im Allgäu

08.02.23 –

 

„Als Folge des Klimawandels haben wir auch im Allgäu mancherorts Wassermangel und dann sind wir wieder mit Wassermassen bei Starkregen und Hochwässern konfrontiert. Die Klimafolgen sind deutlich spürbar geworden,“ machte der Landtagsvizepräsident Thomas Gehring bei seiner Einladung zum jährlichen Grünen Lichtmesstreffen in Kempten deutlich. Wie jedes Jahr trafen sich Allgäuer Kommunalpolitikerinnen und -politiker, um intensiv ein aktuelles Thema zu diskutieren und gemeinsam regionale Lösungen zu erarbeiten.

Thomas Gehring erteilte der Idee des bayerischen Umweltministers Glauber (FW), Wasser aus dem Bodensee in Trockenregionen zu leiten, eine deutliche Absage: „Das kann der Bodensee gar nicht leisten. Wir brauchen stattdessen kluge Konzepte gegen die gravierenden Klimafolgen, wie extreme Hochwässer und dramatische Trockenperioden, vor denen auch das Allgäu nicht verschont wird.“ Als Beispiel nannte er die Trockenperiode im Jahr 2018, als im Allgäu mit Wassertransporten Gemeinden wie Wiggensbach versorgt werden mussten. Maria Wißmiller M.A., Expertin für das Thema Wasser, betonte in ihrem Referat: „Es ist erfreulich, dass die aktuelle Bundesregierung ein Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz (ANK)“ aufgelegt habe, das die nationale Wasserstrategie sowie die klaren Positionen zum Schutz und der Wiedervernässung von Mooren sowie dem naturnahen Wasserhaushalt mit lebendigen Gewässern betont.“ Von der Staatsregierung forderte sie, dass die Starkregenkarte veröffentlicht und den Kommunen zur Verfügung gestellt werde.

Markus Reichart, Bürgermeister in Heimenkirch, forderte eine deutlich bessere Unterstützung der kommunalen Aufgaben durch das Land Bayern: „Es braucht jetzt einen guten Dialog zwischen Kommunen und Freistaat. Wir sind in den Kommunen wesentlich schlagkräftiger als die Landes- oder Bundesebene, weil wir hier viel näher dran sind. Deshalb brauchen wir mehr Freiraum für kommunale Entscheidungsfindung, weniger Reglementierungen und deutlich besser finanzielle und personelle Unterstützung.“

Das sei, so Maria Wißmiller, finanzierbar durch den sogenannten „Wassercent“. Die Wasserabgabe wird erhoben für die Entnahme von Grundwasser und Oberflächenwasser. 13 von 16 Bundesländern haben den Wassercent bereits eingeführt, u.a. auch das Nachbarbundesland Baden-Württemberg. „

„Unsere Kommunen im Allgäu müssen fit werden gegen die Klimafolgen. Dafür gilt es, dass wir spätestens ab jetzt Klimavorsorge betreiben und mit einer wassersensiblen Siedlungsentwicklung einen zügigen Umbau hin zu Schwammstädten und klimaangepassten Kommunen schaffen,“ betonte Markus Reichart.

Konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel die Wieder-Vernässung der Allgäuer Moore mit Ertragsausgleich für Landwirte, die Entsiegelung von Flächen, die Verpflichtung zum Trinkwasserschutz und weitere Forderungen haben die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker in Ihrem Grünen Mahnruf zum Klimawandel zusammengefasst. „Jetzt müssen wir ins Handeln kommen, die Klimafolgen abfedern und Wasserschutz ernstnehmen,“ so Thomas Gehring als Resümee aus den Forderungen der Allgäuer Grünen.

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