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07.02.17 –
Plastik ist weltweit, aber auch regional ein Problem.
Pro Minute werden weltweit über eine Million Plastiktüten konsumiert. Geschälte Bananen oder Orangen in Plastikboxen sind keine Seltenheit mehr und Microplastik in Kosmetika ist Normalität geworden. Der Kunststoff, der in den letzten 100 Jahren produziert wurde, reicht aus, um den gesamten Erdball sechsmal einzupacken.
Plastik ist mittlerweile überall – zum Beispiel in Form von Plastikstrudeln, die in der Größe Mitteleuropas in den Weltmeeren treiben. Das hat fatale Folgen für Umwelt und Gesundheit. Rund 15.000.000 Tonnen Müll landen jedes Jahr im Meer.
Plastikmüll ist langlebig, eine Plastiktüte braucht 20 Jahre für die Zersetzung, eine Wasserflasche 450 Jahre! Und so sammelt sich ein riesiger Müllteppich auf unseren Meeren an: im Nordost-Pazifik hat der Müllstrudel mittlerweile die Größe Zentraleuropas angenommen. Zugeführt wird dieser Plastikmüll auch aus unseren Bayerischen Flüssen.
Über die Nahrung und die Speisefische landet das Plastik dann wieder im Magen des Menschen. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts haben Speisefische in Nord- und Ostsee untersucht und konnten z. B. bei jeder dritten Makrele Plastikteilchen im Verdauungstrakt nachweisen.
Es geht auch anders. Frankreich macht es vor: Im Rahmen seines Energiewende-Projektes „Energy Transition for Green Growth Act“ plant die französische Regierung, in Zukunft jegliche Einweg-Plastik-Utensilien zu verbannen. Romantische Picknicks mit Baguette, Camembert und Rotwein in Plastikgläsern sollen in Zukunft mit biologisch abbaubaren Alternativen stattfinden oder Geschirr aus wiederverwendbarem Porzellan.
Alle, Kommune, Landes-, Bundes- und Europapolitik, Handel sowie wir Verbraucher, können ihren Teil gegen die Umweltverschmutzung durch Plastik beitragen.
Wir fordern auch in Kempten konsequentes Handeln gegen massenhaften und umweltschädlichen Plastikkonsum!
Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein für das Thema „Vermeidung von Plastikmüll“, deshalb soll
in Kindergärten und Schulen eine Kampagne für dieses Thema angeregt werden
ein Flyer für die Information zum Thema entstehen und verteilt werden
auf der Homepage der Stadt das Thema aufgegriffen werden
die Stadt Kempten als gutes Vorbild hier fungieren
Wir brauchen geeignete Maßnahmen zum Anreiz für die Umstellung im Handel zur Plastikvermeidung, deshalb soll
der Regionale Handel unterstützet werden, damit dieser seine Bemühungen ausweitet zur Umstellung auf Papier- und Stofftüten, wie beispielgebend einige Händler auf dem Wochenmarkt. So könnte auch der Einzelhandel verstärkt auf Papiertüten für Obst und Gemüse übergehen.
das Angebot an losem Gemüse- und Obstverkauf kann deutlich gesteigert werden.
Wir brauchen klare Rahmenbedingungen für die Vermeidung von Plastikmüll, deshalb soll
ein Verbot von Einweggeschirr und Plastikbesteck bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum ausgesprochen werden
sowie das Verbot von Plastikbechern bei Coffee-To-Go. (Seit 01.01.2017 ist dieser Einweg-Kaffee-Becher in San Franzisco verboten)
Darüber hinaus fordern wir weitergehende Schritte:
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten sollen Untersuchungen für Konzepte und Schritte in der Verpackungstechnologien anregt werden, die eine deutlich bessere ökologische Verwertung von Verpackungsmaterialien möglich machen könnten sowie deren Einsatz im alltäglichen Gebrauch vereinfachen, um eine höhere Akzeptanz beim Handel und Verbraucher zu erwirken.
Die Stadt Kempten soll sich über ihre Einflussnahme auf Landes-, Bundes- und Europapolitik für ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln einsetzen.
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